Die Lausebengel

 (frei nach Wilhelm auf den Busch geklopft)


Ach, was kann man doch mit süßen

Kindern seine Zeit genießen.

Wie zum Beispiel hier mit diesen,

die nicht Max und Moritz hießen.

Florian wird der erste genannt,

als Calvin ist der zweite bekannt.

Wie aus dem Gesicht geschnitten,

befinden sie sich stets inmitten

von Unordnung und lautem Krach.

Und trotz allem Ungemach

lächeln diese beiden Bengel

wie zwei süße kleine Engel.

Wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.


Neulich, sonntags, um fünf in der Früh,

als alle schliefen, da beschlossen sie:

Wir helfen Mama jetzt beim Putzen,

denn das hat für uns den Nutzen,

daß sie mehr Zeit zum Spielen hat.

Wir reinigen jetzt mal das Bad!

In die Wanne kam hinein,

egal ob schmutzig oder rein,

alle Windeln und der Eimer.

Selbst bei Handtüchern ist keiner

sicher, ob sie sauber sind.

Die Klobürste, weiß jedes Kind,

sollte stets hygienisch sein.

Und Ölbad dazu, das reinigt fein.

Feuchte Tücher, die ganze Dose,

dazu noch Papas Unterhose,

Fieberthermometer und Medizin,

alles muß zum Putzen hin.

Toilettenpapier, das brauchen wir auch,

wir wickeln uns das mal um den Bauch.

Jetzt noch Wasser und Kinder dazu,

und dann können wir in Ruh

alle Badezimmersachen

in der Wanne saubermachen.

Dabei lächeln diese Bengel

wie zwei süße kleine Engel.

Wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.


Eines Morgens gingen die beiden

sich alleine anzukleiden.

Und als das Pärchen wiederkam,

hatte jeder drei Paar Strümpfe an.

"Alles Lieblingssocken", sagten sie.

Kalte Füße bekommen sie so nie.

Später dann, trotz heft´gem Regen,

sollten Hund und Kinder sich bewegen.

Die Gummistiefel an die Beine,

den Hund noch schnell an seine Leine,

so zogen wir, gemachen Schritt´

zum Spielplatz, auch Papa kam mit.

Die Rutsche war heut´ regennaß

und superschnell, ein Riesenspaß.

Doch am Ende landete man

mit dem Po in der Pfütze. Ja, und dann

war das Gelächter riesengroß.

Nochmal rutschen, das ist famos!

Dann war es Zeit, nach Hause zu gehen,

nur unter Protest, das konnte man sehen.

Ein kräftiger Sprung in jede Pfütze,

zur Erheiterung ein paar dumme Witze:

Du bist ein Kackarsch! –

Wie, was? Ja, Abmarsch!

Mama, verpiss dich! –

Ja Kind, ich vermiss´ dich.

Papa, du Stinki! –

Stimmt, ich heiß´ Hinki.

Dabei lächeln diese Bengel

Wie zwei süße kleine Engel.

wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.


Pipimachen kein Problem,

sie pullern, wo sie gehen und stehn.

Und wieder ist ´ne Hose naß

Daß Mama schimpft, wen kümmert das?

Es ist bei weitem viel bequemer

und dazu auch angenehmer,

sich nicht mit Knöpfen abzuplagen,

womöglich jemanden zu fragen,

zugeben, daß man aus eig'ner Kraft

diesen Reißverschluß nicht schafft.

Und es ist nicht einzusehen,

dauernd zur Toilette gehen

mittendrin im schönsten Spiel.

Nein, was zuviel ist, ist zuviel!

Dabei lächeln diese Bengel

wie zwei süße kleine Engel.

Wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.


Unterwegs sein mit Kindern ist eigentlich schön,

wäre nicht die "Entsorgung" ein Problem.

"Mama, ich muß mal!" - Nanu, was ist das?

Macht Toilettegehen neuerdings Spaß?

"Mama, geh weg, ich kann das alleine",

sprach Fabian und schlenkert´ die Beine,

und Mama ging und wartete lange

und allmählich wurde ihr etwas bange

weil er gar nicht wiederkam.

Aber dann hüpfte er munter und fröhlich heran.

"Hast du gespült?" - "Ähh, mmm, ja, nein."

"Dann komm nochmal mit, Ordnung muß sein."

Auf dem stillen Örtchen angekommen -

ein Blick in die Runde, welches hat er genommen?

Alles besetzt? Wie soll das gehn?

So viel´ Leute hab´ ich hier gar nicht gesehn.

Kevin kommt jetzt auch und lacht:

"Mama, ich weiß wie man das macht:

der hat alle Kabinen von innen verschlossen

und ist dann unter der Tür durchgekrochen."

Dabei lächeln diese Bengel

wie zwei süße kleine Engel.

Wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.


Ein Pümpel wär' ein trefflich Ding,

falls es um Ablußrohre ging',

die hoffnungslos verstopft und zu.

Ein Pümpel schafft das weg im Nu.

"Messer, Gabel, Schere, Licht

sind für kleine Kinder nicht",

sprach Mama

und übersah

den Pümpel ebenfalls zu nennen.

Denn ihre beiden Bengel kennen

die sagenhafte Saugekraft

mit der ein Pümpel alles schafft.

Man schleppt den Pümpel in die Stube,

Papa schlummert dort in Ruhe,

und patscht ihn an das Fernsehn dran

und zieht, was man nur ziehen kann.

Ein Rumpeln, Poltern, dann Geschrei,

mit Papas Ruhe ist's vorbei.

Die Kinder schrein und sind noch heile -

nur das Fernsehn hat 'ne Beule.

Und dann lächeln diese Bengel

Wie zwei süße kleine Engel.

wie soll man denn da böse sein,

man muß ihnen einfach alles verzeihn.