ADHS

ADHS macht sich in vielen Lebensbereichen störend bemerkbar. Am auffälligsten ist die Hyperaktivität, die häufig bei betroffenen Kindern auftritt. Aber genauso hinderlich sind die Konzentrationsschwierigkeiten und die mangelnde Selbststeuerung. Die wissenschaftlichen Hinweise verdichten sich, dass diese Störung einen genetischen Ursprung hat (Adoptions- und Zwillingsstudien, Genforschung). Darüber hinaus können psychosoziale Faktoren den Ausprägungsgrad der Störung negativ beeinflussen.

 

Die medizinische Versorgung Betroffener ist unzureichend. Viele bekommen erst nach Aufsuchen mehrerer Ärzte und Beratungsstellen die richtige Diagnose ADHS gestellt. Die Wartezeit auf einen Facharzttermin beträgt oft Monate, manchmal auch länger als ein Jahr. Dazu kommt, dass die Patienten mit ADHS dann zwar Medikamente bekommen können aber auf Therapieplätze für Verhaltenstherapie etc. nochmals lange Zeit warten müssen. Das heißt, für ein betroffenes Kind vergehen Jahre - vom Zeitpunkt der ersten Auffälligkeiten bis zur optimalen Therapie, falls es diese überhaupt je erhält.

 

Der zunehmende Bekanntheitsgrad von ADHS lockt Kräfte auf den Plan, die nicht unbedingt das Wohl der Betroffenen sondern den eigenen Gewinn im Auge haben. Es gibt etliche "Therapie"angebote, die von zweifelhaft über unseriös bis hin zu gefährlich einzustufen sind. Solchen Anbietern ist durchaus daran gelegen, Medikamente in ein schlechtes Licht zu rücken, denn sie sind wirksam und verderben ihnen das Geschäft.


Auch die Medien sind an hohen Einschaltquoten bzw. Auflagen bei geringen Produktionskosten interessiert. Das kann zu verfälschenden, schlecht recherchierten, trendorientierten Berichterstattungen führen, die die Betroffenen und ihr Umfeld zusätzlich belasten.